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Ebstorfer Weltkarte

Ganze Karte Das Kloster Ebstorf liegt etwa 25 km südlich von Lüneburg. Es gehört zu eine Gruppe von ehemaligen Benediktinerinnenklöstern in Norddeutschland, die heute Damenstifte sind. Hierzu zählen auch die Klöster Wienhausen bei Celle, Lüne in Lüneburg, Medingen bei Lüneburg (Bad Bevensen) und Preetz in Holstein.

Die Ebstorfer Weltkarte wurde 1830 zufällig beim Aufräumen in einer fensterlosen Abstellkammer des Klosters entdeckt. Offenbar hatte sie dort 600 Jahre gelegen und war entsprechend beschädigt.
Erst 1843 kommt sie - inzwischen um eine sorgfältig abgeschnittene Ecke kleiner - in ein Archiv nach Hannover, später nach Berlin, wo sie zerlegt und photographiert wird. Das zerlegte Original wird 1943 durch Kriegseinwirkung vernichtet. Nach den Photographien fertigt der Graphiker Wienecke aus Bispingen vier getreue Nachbildungen, wovon sich je eine in Ebstorf, Lüneburg, Coburg und im Privatbesitz der Königin von Griechenland befindet.

Die Ebstorfer Weltkarte wurde im 13.Jahrhundert angefertigt nach einer Idee des Engländers Gersavius von Tilbury, Berater von Bischöfen und Königen und von enzyklopädischem Wissen und schriftstellerischem Können, nachmaligem Klosterprobst zu Ebstorf (1224-35).

Die Ebstorfer Karte ist eine farbige Radkarte von gut 3,5 m Durchmesser. Mit 12,75 m2 ist sie die größte und reichst illustrierte Weltkarte des Mittelalters. Dem norddeutschen Raum wird überproportional Aufmerksamkeit geschenkt.
Hervorgehoben werden Lüneburg mit Luna, Saline und Ilmenau und Ebstorf mit den drei Märtyrergräbern, außerdem Braunschweig, Hannover, Hildesheim und Goslar.

Am Schwarzen Meer


Lüneburg und der Norden
Die Karte zeigt die Erdscheibe als Leib Christi, der sie in Händen hät. Jerusalem ist Mittelpunkt. Oben ist Asien, rechts Afrika und im linken unteren Viertel Europa dargestellt. Geographische Einzelheiten sind mit biblischen Geschichten, Mythen, Sagen und Phantasievorstellungen verwoben.

Sie lässt sich noch heute unter vielerlei Aspekten mit Genuss betrachten und studieren, etwa in Hinsicht auf Geschichte, Geographie, Mythologie, Literatur, Naturkunde, Theologie. Da im Museum des Fürstentums Lüneburg eine Rekonstruktion zu sehen ist, da sogar ein Fahrradausflug nach Ebstorf möglich ist, erweist es sich als außerordentlich lohnend, sich im Untericht mit ihr zu beschäftigen.
Das Johanneum besitzt auch gute Reproduktionen, Dias und eine Ausstellung, die vor einigen Jahren als Schüler- Lehrerprojekt erstellt wurde und bei Bedarf gezeigt werden werden kann.



obenAutor: Dr. Hans Henning Rausch,  Web: [Dr. Dörte HaftendornDatum: März 2000. Letzte Änderung am 02. April 2000
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