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Die Natur als Erfindung des Menschen
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Weltbilder
in früheren Zeiten

Das babylonische Weltbild (um 1500 v.Chr.)

Die Babylonier beschrieben die Erde als eine auf dem Weltmeer schwimmende Scheibe, in deren Mitte sich der Weltberg erhebt. Diesen Berg stellte man sich als hohl vor und glaubte, in ihm befände sich die Unterwelt. Den Wechsel von Tag und Nacht erklärte man so, dass Sonne und Mond um den Berg kreisen. Durch die Erdscheibe fließen Euphrat, Tigris, Ganges und Nil. Über der Erde schwebt ein Gewölbe, an welchem von den Göttern Sterne bewegt weden.

Ägyptisches Weltbild

Die Himmelsgöttin Nut wird von ihrem Vater Shu, dem Gott der Luft, gehalten. Dadurch trennt Shu Himmel und Erde und schafft so die Welt.

Das Weltbild des Anaximander von Milet (um 600 v Chr.)
Er stellte sich die Erde als Zylinder vor, in dessen Tiefe sich die Unterwelt befindet. Er beschreibt die Sterne als frei schwebende Himmelsräder, in deren Mitte ein Feuer lodert.
Anaximander war Schüler und Nachfolger des Thales. Er konnte Sonnenwenden bestimmen, verfertigte die erste griechische Weltkarte und einen Himmelsglobus.
Ptolemäisches Weltbild

Ptolemäus lebte um 100 n. Chr .in Alexandria, ein Grieche der späthelenistischen Zeit. In seinem Weltbild, das bis in die Neuzeit in Europa galt, steht die Erde im Zentrum, auf vollkommenen Kreisen umrundet von Sonne, Mond und den Planeten, die man mit bloßen Auge sehen kann.


Weltbild des Cosmas Indikopleustes 6. Jh. aus der Handschrift seinen Topographia Christiana 7. Jh.

Rekonstruktion der babylonischen Weltkarte
Ausschnitt aus der Weltkarte des Idrisi, 1154

Die Karte reicht eigentlich bis weit nach Asien und Nordafrika hinen. Sie ist nach Süden ausgerichtet (links dargestellt). Das rechte Bild zeigt denselben Ausschnitt in der heute üblichen Nordung.

Im Leipziger Kodex aus dem 11. Jh. stellte man sich Gottvater als Geometer vor, der mit dem Zirkel eine kreisrunde Erde konstruiert. (Bild oben)
Die Aufteilung der Erdscheibe (oben Asien, links unten Europa, rechts unten Afrika, siehe Bild links) findet sich auch auf der Ebstorfer Weltkarte, die im 13. Jh. hier in der Nähe Lüneburgs entstand.

Die Weltkarte von Henricus Martellus Germanus wurde in seinem "Insularion" nach 1489 veröffentlicht. Sie fußt zwar immernoch auf dem Weltbild des Ptolemäus, sprengt aber dessen Rahmen im wahrsten Sinne der Wortes, indem sie neuesten Entdeckungen des Bartolomäus Diaz berüchsichtigt und das Kap der Guten Hoffnung zeigt, das Kap, das Ptolemäus zum Trotz Hoffnung auf einen Seeweg nach Indien machte.
Dieses bekannte Bild hält man fälschlicherweise oft für einen volkstümlichen Stich aus dem 15. Jahrhundert. Es erschien aber erst 1880 in Flammarions Werk "L'Astronomie populaire". Es veranschaulicht den Erkenntnisdrang des Menschen an der Wende zum kopernikanischen Weltbild. Der Mensch stellt die Frage, was denn hinter der nach Ptolemäus vorgestellten Himmels-Halbkugel über der Erdscheibe sei.

Weltbild des Kopernikus (1514)

Er begründete das heute i.w. akzeptierte Bild:

Die Planeten kreisen in ebenmäßigen Figuren um die Sonne.

Auch Johannes Kepler glaubte zunächst an vollkommene Bahnen, die man sich auf Kugeln denken kann. Dies erläuterte er in seinem Mysterium Cosmographicum

Er zeigte dann aber Anfang des 17. Jh., dass es sich nicht um Kreise sondern um Ellipsen handelt.

 
Die Texte sind z.T. aus einem Prokoll des Unterrichts in Klasse 11 bei Dr. Hans Henning Rausch entnommen und von Sonja Fiker (Abi ~1992) verfasst.



obenAutor: Dr. Hans Henning Rausch,  Web: [Dr. Dörte HaftendornDatum: März 2000. Letzte Änderung am 02. April 2000
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