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Die Natur als Erfindung des Menschen
Naturauffassungen             

Glaube und Naturwissenschaft, ein Projekt des Kurses Evangelische Religion Jg. 13

Schöpfung und Natur in anderen Religionen

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Fragestellungen:

Angesichts ökologischer Krisen und der Begegnung der Weltkulturen und Religionen kann man danach fragen, wie in anderen Religionen über die Schöpfung und Entstehung der Welt und des Lebens geredet wird. Wie werden die Welt, die Natur und das Leben gedeutet? Lieferten diese Religionen und Kulturen gewisse Voraussetzungen für die Entstehung forschenden oder wissenschaftlichen Denkens? "Schöpfung und Natur in der Bibel"siehe unter Teil I. (Bitte auch die Anmerkung am Schluß des Teil I. Abschnitt 4 beachten !)

Hinduismus

Der Hinduismus oder Brahmanismus (Brahmanen=Priester) ist die Hauptreligion in Indien, bei der drei Entwicklungsphasen unterschieden werden: der Vedismus (1200-900v.Chr.), der Brahmanismus und der klassische Hinduismus. Hinduisten glauben an Wiedergeburt und eine fortlaufende Vernichtung und Neuentstehung der Welt, wobei das nächste Ende der Welt in ca. 0,4 Millionen Jahren zu erwarten ist. Charakteristisch für diese ständigen Wandel erfahrende Religion ist die Aufnahme neuer religiöser Bewegungen und eine verwirrende Vielfalt von Mythologien und Denkschulen.

Gottheiten der vedischen Phase:

Varuna, Mitra & Aryman: Hüter der Weltordnung, Schützer des Eides, Vertrages und der Gastfreundschaft & unpersönliche Daseinsmächte: Rita & Brahma (= allg. Stärke); Gott Indra ursprünglich verantwortlich für Sonnenlicht, Land etc.
Es werden Naturgottheiten und Götter, die die Natur selbst schufen, verehrt. Außerdem existieren Dämonen, die schlechten Einfluß auf die Menschheit ausüben. Insgesamt werden Götter als rein gute Wesen angesehen.

Gottheiten der späteren Phasen:

Shiva = repräsentiert die schöpferischen und zerstörerischen Kräfte des Alls; Brahma =Weltbaumeister; Vishnu = Erhalter der Welt.
Dharma: das höchste Weltprinzip, die natürliche Ordnung ( Flüsse fließen nach unten, Sterne bleiben auf Bahnen, sittliche Ordnung der Menschen); magisch-rituelle Ordnung (Opferbringung, spirituelles Bewußtsein etc.); Hier sind zwei Interpretationen möglich:
a. dharma als letztes, nicht rückführbares Weltprinzip, Götter sind seine Vollstrecker.
b. Götter erschufen die Welt samt Weltprinzip dharma.

Welterschaffung durch Gott Prajapati (Prajapati-Mythos):

VishnuPrajapati entstand aus dem erhitzten Nichts, schuf Lebewesen, Götter und Welt.
Weltbild: Unendlich viele „Welteier“ aus Erdscheibe, Höllen, Göttersphären und Elementen (“Vielweltentheorie“).
Jedes Wesen besteht aus einer Seele und einem oder mehreren Körpern. Karma als Gesetz der Vergeltung bestimmt das folgende Leben.



Vishnu ist die meistverehrte Gottheit des Hinduismus. Die Darstellung zeigt den weltbewahrenden Gott zwischen zwei Weltperioden im Meditationsschlaf auf der Weltenschlange Ananta ruhend und den vierköpfigen Schöpfergott Brahma aus einer Lotosblüte aus sich entlassend, damit dieser in seinem Auftrage eine neue Welt formen möge.
Je nach Denkschule der späteren Hinduphilosophie wird das Verhältnis von Geist und Materie bestimmt. Die Pluralisten (oder Dualisten) sehen viele Einzelseelen in der Welt, da sie die Entstehung der Welt als Entfaltung der Urmaterie unter Einfluß eines Urgeistes erklären, dessen Lebensmonaden in die Knechtschaft der Materie geraten. Die Monisten verstehen die ganze Welt als Teil einer Ur-Seele (Brahman), aus der alles hervorgeht, d.h. die Materie ist auch eine Form des Geistes.
Zuerst ist die Urmaterie im Ruhezustand, es herrscht Gleichgewicht zwischen allen Mächten. Durch Gottes Eingreifen entsteht Ungleichgewicht. Brahma teilt die Welt neu ein und teilt die Seelen entsprechend dem Karma auf. (Nicht geklärt werden konnte, woher das Karma stammt).
Eine Naturwissenschaft ist nicht möglich, da
... alle Lebewesen und ihre Seelen gleichwertig sind (Lebewesen sind heilig , dh. keine Erforschung),
...die Welt nach dem Weltprinzip abläuft (keine Notwendigkeit des praktischen Begreifens,nicht mathematisierbar)
...nicht Erkenntnis, sondern Erlösung aus den endlosen Wiedergeburten das Ziel ist.
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obenAutoren: Jg. 13 (Abi99), Lehrer Gerhard Glombik   Datum: Mai  99. Letzte Änderung am 25. Mai 2002
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