Meisterklasse der Kleistermasse - Warum klebt Kleber?
5.Ist Trocknen gleich Kleben? Die Wirkung von Adhäsion und Kohäsion
Während der Zeit, in der die Versuche stattfanden, haben wir uns nebenbei möglichst viel Literatur beschafft um dadurch den Klebevorgang genauer zu verstehen und andere zusätzliche Dinge zu erfahren. Über den Klebevorgang gab es zusammenfassend folgende Informationen:
Der Vorgang "Kleben" ist ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren und Kräften. Das Austrocknen, also die Verdunstung des Lösungsmittels, härtet den Klebstoff aus und zwei Kräfte wirken, die denselbigen mit den zu klebenden Materialien zusammenhalten. Als Adhäsion bezeichnet man die Bindekraft zwischen Klebstoff und den Materialoberflächen und somit das Zusammenhalten dieser beiden Stoffe. Mit Kohäsion sind die molekularen Bindungskräfte in der Klebstoffschicht genannt, also die innere Festigkeit des Klebstoffes. Die Adhäsionszone ist die Oberfläche der Fügeteile. Hier verbinden sich die Moleküle des Klebstoffes und des Materials miteinander. Das geht von schwächeren Verschiebungen der Moleküle des Klebstoffes und des Materials bis hin zu chemischen Reaktionen. Je nach Klebstoffart und Oberfläche ist das variabel. So können die Molekülverschiebungen bei angerauter Oberfläche besonders gut stattfinden, weil die Moleküle leichter ins Material gelingen.
In der Kohäsionszone befindet sich der Kleber in seiner Ausgangsform. Hier bewirken die wechselseitigen Anziehungskräfte der Moleküle untereinander, dass der Klebstoff zusammenhält. Zwischen den beiden Zonen gibt es noch eine Übergangszone, in der die Adhäsionsvorgänge die Klebstoffmoleküle geringfügig verändern.
Abschließend kann man sagen, dass das Verdunsten des Lösungsmittels für die Aushärtung des Klebstoffes verantwortlich ist. Je mehr der Klebstoff aushärtet, desto stärker wirken Adhäsion und Kohäsion. (siehe Literatur)
Folgendes Schaubild zeigt die Adhäsions- und Kohäsionsflächen und veranschaulicht den Zusammenhalt innerhalb des Klebers durch diese Kräfte.
(Graphik aus: UHU Klebstoffhandbuch)
Autor: Albrecht, Mengelkamp, Soetbeer Web:Gisela Müller
Datum: Februar 2003. Letzte Änderung am 01.April 2003
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