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Schulprojekte in Kairo

Die Bildungsinitiativen, die seit 1969 durch die HILFSFONDS SCHWESTER MARIA begünstigt und gefördert werden, umfassen viele einzelne, mühevoll finanzierte und aufgebaute Projekte.
Eines dieser Projekte befasst sich konkret mit dem Aufbau einer Schulform. Die Initiative nahm 1988 ihren Anfang, mit der Gründung einer privaten Grundschule ("Friedensschule") für die Christen und Moslems der Region um die Müllkippe Moytamadea. Zur damaligen Zeit bestand die Schule aus 8 Klassen mit ungefähr 143 Schüler, die durch nicht mehr als 3 Lehrkräfte unterrichtet wurden. Die Unterrichtsräume muteten spartanischen Verhältnissen an. Es gab nicht einmal genügend Bänke und Tische, so dass ein erheblicher Teil der Schülerschaft auf Matratzen auf dem Boden sitzen musste. Ein Schulgeld wurde nicht verlangt. Anders als gewohnt begann man in der ersten Klasse die achtjährigen Schüler zu unterrichten, in der zweiten Klasse die Siebenjährigen usw.
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Durch die großzügigen Spenden und Bazarerlöse war in den folgenden Jahren eine Erweiterung des Geländes und somit auch des Projektes möglich. Seit 1994 existiert ein privater, zweigruppiger Kindergarten, der allen in der Region zur Verfügung steht.
Die Belohnung für die harte Arbeit stellte sich endgültig im Mai 1994 ein, als der Staat, auch unter Anbetracht der gesprengten Kapazitäten, einen Ausbau des Grundschulgebäudes zur Einrichtung einer Hauptschule bewilligte. Diese Entscheidung brachte neben der Vergrößerung des Lehrerpersonals auf 21 auch die erfreuliche Feststellung mit sich, dass erstmals eine Art Schulsystem errichtet worden war. Damit wurde jedoch auch die Einführung eines Schulgeldes unabdingbar, da Lehrkräfte und vor allem Lehrmittel bezahlt werden wollten. Diejenigen Schüler und Schülerinnen, die nicht bezahlen konnten, wurden durch den HILFSFOND unterstützt.
Fortan war für alle Jugendliche eine 11-jährige Schulbildung möglich, die sich aus 2 Vorschuljahren im Kindergarten, 6 Grundschuljahren und 3 Hauptschuljahren zusammensetzte und 1995 vom Staat als allgemeine Schulbildung manifestiert wurde.
mmschule3k.jpg 187x250 Das Projekt war nunmehr gut verwoben in das spärlich gezogene Schulnetz rund um Kairo.
Das Fächerspektrum war und ist ungewöhnlich breit. Die Klassen, die durchschnittlich zu Zweidritteln aus Jungen bestehen, werden in den Fächern islamische und christliche Religion, Arabisch, Englisch, Mathe, Chemie, Physik, Biologie, Geschichte und Erdkunde unterrichtet.
Ende 1996 lief die Vervollständigung des Projektes für 400 Schulkinder an. 1997 standen in Moytamadea zwei 4-stöckige Schulgebäude, die ungefähr 500 Schülern Platz gewährte. Belastet wurde das Projekt jedoch durch die im April eingeführte staatliche Steuer für Privatschulen, die bei unerschwinglichen 38 Euro pro Kind lag.

Nach einem weiteren finanziellen Kraftakt erwarb man etwa 140 m² Landfläche zur Erweiterung. Durch das SINAI-PROJEKT war endlich die Finanzierung des Mobiliars und eine Runderneuerung für die Schulgebäude möglich. Für die nächsten Jahren sind weitere Verbesserungen geplant.


nach obenAutor: 10 F2 (03/04), Web: Daniel Wagenknecht, Datum: Oktober 2004 Letzte Änderung am 13.Januar 2005
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