Niklas Luhmann
Er wurde am 8. 12. 1927 in Lüneburg geboren und machte sein Abitur am Johanneum.
Foto der Lüneburger Landeszeitung vom
8.12.1998
Lebenslauf
(nach: Walter Reese-Schäfer, Luhmann zur Einführung,
Hamburg 1996)
- 1927 Niklas Luhmann wird am 8. Dezember als Sohn eines
Brauereibesitzers in Lüneburg geboren
- 1943/44 im Alter von 15 bzw. 16 Jahren vom 1. 4. 1943 - 30. 9. 1944
Luftwaffenhelfer
- 1945 Kurze amerikanische Kriegsgefangenschaft
- 1945 Abitur am Johanneum Lüneburg (nach
Übergangskursus)
- 1946-49 Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg und
Referendarausbildung
- 1952-53 Luhmann beginnt mit dem Aufbau seiner berühmten
Zettelkästen
- 1954 Verwaltungsbeamter am Oberverwaltungsgericht
Lüneburg
- 1955-62 Landtagsreferent im niedersächsischen
Kultusministerium
- 1960 Heirat mit Ursula von Walter
- 1960-61 Beurlaubung zum Studium an der
Harvard-Universität bei Talcott Parsons
- 1962-65 Referent am Forschungsinstitut der Hochschule
für Verwaltungswissenschaften in Speyer
- 1964 Veröffentlichung seines ersten Buches: Funktionen
und Folgen formaler Organisation
- 1965 Luhmann wird von Helmut Schelsky als
Abteilungsleiter an die Sozialforschungsstelle Dortmund
geholt
- 1966 Das Buch von 1964 sowie der Band Recht und
Automation in der Öffentlichen Verwaltung werden als
Dissertation und Habilitation an der Universität
Münster bei Helmut Schelsky und Dieter Claessens
angenommen
- 1967 Unter dem Titel »Soziologische Aufklärung« hält
Luhmann in Münster seine programmatische
Antrittsvorlesung
- 1968 Luhmann wird Professor für Soziologie an der
neugegründeten Reformuniversität Bielefeld
- 1971Habermas und Luhmann veröffentlichen
gemeinsam ihren Kontroversen-Band Theorie der
Gesellschaft oder Sozialtechnologie - Was leistet die
Systemforschung?
- 1977 Tod seiner Frau Ursula
- 1984 Luhmanns Hauptwerk Soziale Systeme erscheint
- 1986 Der Band Ökologische Kommunikation
dokumentiert Luhmanns Hinwendung zu aktuellen Lebens- und
Überlebensproblemen
- 1988 Hegel-Preis der Stadt Stuttgart
- 1993 Zum Ende des Wintersemesters 1992/93 wird Luhmann
emeritiert. Seine Abschiedsvorlesung am 9.2. trägt den
Titel: "Was ist der Fall? oder Was steht
dahinter?" In seinem Buch Das Recht der
Gesellschaft zieht er die Summe seiner bisherigen
rechtssoziologischen Überlegungen
- 1995 Luhmann bereitete seine Studie über Die Politik
der Gesellschaft vor
- Niklas Luhmann starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen
bei Bielefeld
Luhmann, Niklas, Rechts- und Sozialwissenschaftler,
*Lüneburg 8. 12. 1927; seit 1968 Prof. für Soziologie in
Bielefeld;
Vertreter der strukturell-funktionalen Theorie, die er zu einer
sozialwissenschaftlichen Systemtheorie fortentwickelte. Diese
versucht, die gesamte Wirklichkeit im Rahmen einer universalen
theoretischen Konstruktion zu erfassen, wobei die Gesamtwelt in
einer Vielfalt von sozial integrierten (log.) Systemen erscheint.
Deren Aufgabe besteht darin, die Vielfalt der Erscheinungen in
Sinnbezügen zu gliedern.
Luhmann hat seine Theorie, die wegen ihrer rationalistischen und
einseitig funktionalen Betrachtungsweise kontrovers diskutiert
wird, in über 30 Büchern (insbesondere in >Soziale Systeme.
Grundriß einer allgemeinen Theorie<, 1984) und zahlreichen
Aufsätzen dargelegt.
Weitere Werke: Soziolog. Aufklärung, 4 Bde. (1970-87);
Rechtssoziologie, 2Bde. (1972); Macht (1975); Funktion der
Religion (1977); Gesellschaftsstruktur u. Semantik: Studien zur
Wissenschaftssoziologie der modernen Gesellschaft, 3Bde.
(1980-89): Polit. Theorie im Wohlfahrtsstaat (1981).
Autoren: Alfred Blohm, Web: [Dr.
Dörte Haftendorn], Datum: Februar 1997. Letzte Änderung am 05. Januar 2006
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