Johanneum Lüneburg | |||
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Chronik Hervorragende Schüler Luhmann |
Die Dienstvorschrift wies zwar darauf hin, dass die Luftwaffenhelfer nicht als Soldaten anzusehen seien und dass die Schüler ausreichend Schlaf benötigten. In der Realität waren die Schüler aber durch die nächtlichen Einsätze an der Flak übermüdet. Man beachte außerdem die "Verpflichtungsformel", die auch Niklas Luhmann gesprochen haben muss. Der gymnasiale Unterricht wurde für Luftwaffenhelfer und Lehrer des Johanneums unter erschwerten Bedingungen weitergeführt. Die Lehrkräfte mussten täglich den langen Weg zum Fliegerhorst am Rande Lüneburgs auf sich nehmen und für die Schüler bedeutete die ständige Alarm- und Gefechtsbereitschaft sowie der ständige Wechsel der Standorte (Rotenburg, Stade) eine weitere Belastung. An den anderen Standorten wurden sie auch von ihnen fremden Lehrkräften unterrichtet. |
Die Erlebnisse Niklas Luhmanns als Luftwaffenhelfer kann man sich als dramatisch und schrecklich vorstellen. Er selbst berichtete wenig darüber. Er sah z.B. die Leichen von Piloten eines abgestürzten britischen Flugzeuges, die "von hinten erschossen in der Flugzeughalle lagen" (Horster a.a.O. S. 27).( Ob Luhmann hier wirklich indirekt Zeuge eines Kriegsverbrechens wurde, wie seine eigenen Beobachtungen und Formulierungen es nahe legen, muss offen bleiben, da die historischen Hintergründe nicht geklärt sind). Wie ein schwerer Luftangriff im Mai 1944 ausgesehen hat, den Luhmann wahrscheinlich in Rotenburg miterlebte, ist einer Schilderung des ehemaligen Nationalspielers Fritz Walter zu entnehmen, der von August 1943 - Mai 1944 im Luftwaffengeschwader des fußballbegeisterten Jagfliegers Major Graf in Jever und Rotenburg seinen militärischen Dienst beim Bodenpersonal tat und nebenher Fußball spielte: |
Autor und Web: Gerhard Glombik Datum Januar 2003. Letzte Änderung am