Johanneum Lüneburg | |||
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Chronik Hervorragende Schüler |
Steltzer als Schüler und Student
Steltzer und der Kreisauer Kreis
Kurzbiographie | |
1885 | Theodor Steltzer wird am 17.12.1885 in Trittau (Holstein) als Sohn eines Amtsrichters, dessen Vorfahren überwiegend Juristen waren, geboren. |
1897-1902 | Besuch des Johanneums in Lüneburg |
1902- 1907 | Militärdienst bis zum Infanterie-Offizier |
1907 | Studium der Staatswissenschaften in München, erste Begegnung mit Friedrich Naumann |
1909 | Rückkehr in die militärische Laufbahn; Battaillonsadjutant in Göttingen, Heirat |
1912-14 | Kriegsakademie in Berlin, mit Aussicht auf ein dreijähriges Kommando in Japan |
1914 | Bei Kriegsausbruch vor Lüttich eingesetzt; sein jüngerer Bruder fällt; Einsatz in Ostpreußen, Prag, Lodz; Begegnungen mit Ludendorff und Hindenburg; Silvester 1914 schwer verwundet ; Steltzer behielt eine Behinderung infolge einer Beinverkürzung |
1915 | Als Offizier im Generalstab des Feldeisenbahnwesens in Mézières-Charleville; Bekanntschaft mit v.Moltke, Groener, v.Seeckt; verschiedene Aufgaben im Elsass |
1917 | Als Generalstabsoffizier zur besonderen Verwendung bei General v. Oldershausen beim Feldeisenbahnwesen im Großen Hauptquartier der OHL in Spa |
1918 | kurze Tätigkeit zur Vorbereitung des Waffenstillstandes in Berlin; Bekanntschaft mit Erzberger |
1920 | Ernennung zum Landrat in Rendsburg (Schleswig -Holstein) |
1933 | Von den Nationalsozialisten wegen seiner antinationalsozialistischen Gesinnung aus dem Amt entlassen; Verhaftung wegen angeblicher Unterschlagung öffentl. Gelder; nach der Freilassung erneute Beschuldigung wegen Hochverrats, da eine von Steltzer verfasste Denkschrift in die Hände der Nationalsozialisten gefallen war; Haft in Kiel ; Freispruch in zweiter Instanz; Disziplinarverfahren durch die Nationalsozialisten |
1936 | Sekretär der Michaelisbruderschaft Marburg |
1938 | Übersiedlung nach Hamburg |
1939 | Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Transportoffizier; Aufgaben beim Vormarsch auf Warschau; danach im Stab in Bonn |
1940 | Am 1.8. 1940 als Transportoffizier im Generalstab des Wehrmachtsoberbefehlshabers Norwegen in Oslo; Bekanntschaft mit dem norweg. Bischof Berggrav; erste Verbindungen zu Helmuth James Graf von Moltke |
1941 | Beteiligung an der Organisation der Massenflucht von norwegischen und dänischen Juden nach Schweden; Denkschrift für Lionel Curtis über die deutsche Opposition gegen Hitler |
1944 | Obwohl nicht am Attentat vom 20. Juli beteiligt, wird Steltzer verhaftet; Gefängnis in Berlin- Moabit |
1945 | In den Verhandlungen des Volksgerichtshofes unter Richter Freisler gegen den Kreisauer Kreis ab dem 15. 1. werden alle mit Ausnahme von Gerstenmaier und Fürst Fugger zum Tode verurteilt, auch Steltzer; durch Intervention finnischer und schwedischer Freunde wird ein Aufschub der Hinrichtung erreicht; Entlassung aus der Haft am 25.4.1945; Juni 1945: Steltzer ist Gründungsmitglied der CDU-Ost in Berlin; Tätigkeit im Berliner Magistrat; Teilnahme an der Kirchenkonferenz in Treysa (August 1945, Gründung der EKD); Rückkehr nach Rendsburg und Ernennung zum Landrat, danach zum Oberpräsidenten; Mitbegründer der CDU Schleswig - Holstein |
1945 | Ernennung zum Ministerpräsidenten einer vorläufigen Regierung Schleswig- Holstein |
1947 | Nach den Landtagswahlen (Mehrheit SPD) Rückzug aus der aktiven Politik und Übersiedlung nach Lübeck |
1950 | Leiter des "Instituts zur Förderung öffentlicher Angelegenheiten" (bis 1952) |
1954 | Teilnahme an der Konferenz der europäischen Bewegung in London |
1955 | Gründung der "Deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik e.V.", Präsident bis 1960 |
1956- 60 | Präsident der deutschen UNESCO- Kommission, Umzug nach Bonn |
1960 | Verlegung des Wohnsitzes nach Berlin |
1965 | Steltzer schreibt seine Lebenserinnerungen "Sechzig Jahre Zeitgenosse" (List- Verlag, München, 1966) |
1967 | Am 27.10.1967 stirbt Theodor Steltzer in München. |
Autor: Gerhard Glombik Datum Mai 02 Letzte Änderung am