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Das Käthchen von Heilbronn
Es war einmal ein Waffenschmied
der hatte seine Tochter lieb
und das sie glücklich und zufrieden
das war in ihr'n Gesichtern geschrieben

Die Heirat mit dem Friedeborn
die war schon lange auserkorn
Auch Käthchen hatte nichts dagegen
bis in der Sylvesternacht wie Regen
Der Traum vom Ritter ihr entgegen
und eh sie sich versieht
ward sie in ihn verliebt.

Und dann ganz überraschend
fand sie ihn in Vaters Heim, erblassend
und fiel ihm dann zu Füßen nieder
weil sie erkannt vom Traum ihn wieder

Sie stürzte sich sodann vom Fenster
und litt
und folgte ihm darauf auf Schritt und Tritt
Der Vater, der verstand es nicht
und wendet sich voll Sorge ans Gericht
Er klagte Strahl des Zaubers an
Doch Strahl rief Käthchen zu sich ran.

Der Ritter, der ebenfalls den Traum gehabt
näherte sich Käthchen mit Bedacht
Ein Engel sagte ihm ganz leise
sie sei die Tochter von dem Kaiser
Folglich dacht' er, Käthchen sei es nicht
und verhielt sich wie ein Bösewicht
Drauf lernt' er Kunigunde kennen
die Frau, die alle Kaiserstochter nennen

Schnell wollt er nehmen sie zur Frau
doch leider wußte er's nicht genau
Er konnte sich noch nicht entscheiden
denn eigentlich mocht' er auch Käthchen leiden

Da Kunigunde ihn verzaubert
und dem Ritter alle Sinne raubet
sie wollte ihn und sein'n Besitz
denn sie war schlau und sehr gewitzt
So hatt' sie Männer hintergangen
die nun um ihre Habe bangen

Der Graf vom Stein ward so verletzt
und hatt' sie dann durchs Land gehetzt
Er wollte auch all die vernichten
die sich an Kunigunde richten
Drum plante er
den Überfall, der ganz fatal
die Absichten der Kunigunde
dem Ritter wahrlich offenkunde
Dieser doch erst dann erfahren
als Graf Freiburg ihm hat offenbaren

Doch erst ward dieser Überfall
wo Gut und Schloß mit einem Knall
zu Schutt und Asch zusammenbrachen

Die Heldentat wurd Strahl erst klar
als er allein mit Käthchen war

Zuvor sie nämlich das Kästchen geholt
was Kunigunde unbedingt gewollt
drin war die Urkunde gewesen
in der du den Besitz kannst lesen
der Kunigunde überschrieben
weil Strahl gedacht er tät sie lieben
Doch beim Herbeiholen vom Kästchen
Das Schloß zerfiel in tausend Stückchen
und Käthchen wie mit Engelshand
den Weg nach draußen heile fand
sofort verlangte Kunigunde
das Blatt Papier zur selben Stunde
und wollte Käthchen eine kleben
als diese ihr es nicht gegeben

Und müd geworden sie dann hatte
am Holunderbusch auf einer Matte
sich hingelegt und schlief fest ein
Als Ritter Strahl kam zu ihr rein.

Er wollte von ihr wissen
warum sie so verbissen
ihm hinterherschreitet
fast so wie vom Wahn geleitet
sie erzählte ihm dann von dem Traum
von der Sylvesternacht im Raum

Was einst ihm schien so wie ein Traum
wurd nackte Wahrheit, er glaubt es kaum
sofort er dann zum Kaiser rennt
Und ihm dann die Geschichte nennt
Der Kaiser jedoch glaubte nicht
das Käthchen seine Tochter ist
bis er sich konnt' entsinnen
ans Techtelmechtel drinnen

Indes das Käthchen ganz erschrocken
sah Kunigundes falsche Locken
Sie wußt' nicht was sie machen sollte
der Strahl sie doch zur Frau gern wollte
Als Kunigunde sie erkannt
sie deren Todesurteil nannt

Am Mittag drauf sollte stattfinden
Die Hochzeit um das Paar zu binden
Davor wurde das Käthchen noch
zur Tochter jenes Kaisers doch
und schnell fand sich dann der Entschluß
wen der Strahl zur Frau nicht haben muß

So lebten alle froh bis heute
und Strahl die Hochzeit nie bereute
nur Kunigunde ging leer aus
denn alle Leute fanden raus
dass sie anzusehen war ein Graus,
denn ohne Maske sah sie häßlich aus

Und die Moral von der Geschicht
trau deinem Verstande nicht
wenn Liebe mit im Spiele ist
sonst du dann doch alleine bist.

Zur Methodik des Projektes

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obenAutor: Gisela Müller, Lehrerin  Datum: Januar 99. Letzte Änderung am 8. Dezember 1999
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