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Museum (groß 75 K)

unten Besuch im Museum

Führung durch Dr. Klaus-Peter Person


Mergenthaler und die Sterne sind nicht in der Ferne


Der Vormittag begann für die 7L mit einem Fußmarsch in das Museum für das Fürstentum zu Lüneburg. Ohne große Begeisterung gingen die Schüler in das Gebäude, denn ihre Kenntnisse über die Buchdruckerei und ihre Entwicklung waren nicht gerade berauschend.
Empfangen von Herrn Person, einem wandelnen Lexikon, wurden sie die mit Bildern geschmückte Treppe hochgeführt. Oben angelangt, brachte er sie in das Sternsche Zimmer, wo ihnen eine gigantische Maschine in die Augen sprang. „Das ist eine Setzmaschine. Ottomar Mergenthaler hat sie im Jahre 1886 erfunden“, erläuterte Herr Person. „In dem Apparat befinden sich Gießformen. Sie kommen zum Einsatz, wenn man auf die Tastatur vor der Maschine drückt. Dabei rutscht eine Gießform heraus, wird mit heißen Blei übergossen und es entstehen Buchstaben, die zum Text für den Druck zusammengestellt werden. Danach erspähte die 7 L zwei bunte Tafeln, auf denen sich viele interessante Infos über die Druckkunst befanden. Über der hinteren Tür hing eine riesige, etwa10 kg schwere Bibel. Sie war ca. 18 cm dick . Außerdem fielen den Schülern mehrere Regale auf, in denen Beispiele für die Buchstaben der Setzmaschine lagen. Herr Person erzählte der 7 L in allen Einzelheiten die Geschichte von Hans Stern und seiner Familie sowie von Ottomar Mergenthaler.
Auch erzählte Herr Person die Geschichte des Buchbrucks. Die Schüler saßen gespannt auf dem Fußboden . „Zuerst wurden die Bücher mit der Hand geschrieben“, begann er „später erfand Johannes Gutenberg die bewegliche Letter und den Winkelhaken, in den Buchstaben auf dem Kopf eingesetzt wurden, so dass ein Druck entstehen konnte. Als Vorformen der Zeitung entstanden Informationsblätter, die nur in den jeweiligen Städten hingen.“ Obwohl den Schülern durch die Fülle der Informationen die Köpfe rauchten, hat es allen viel Spaß gemacht.
Die 7 L durfte auch einen Satz in einen Winkelhaken setzen. Sehr erstaunt waren alle, wie schwer es ist, die verschnörkelte Schrift zu entziffern und und dann richtig in den Winkelhaken zu setzen . Leider mußten die Schüler und Frau Müller auch schon wieder um 11.30 im Johanneum zurück sein, vorher mußte alles wieder an den alten Platz gebracht werden. Alle verabschiedeten sich, und Herr Person sagte noch, daß er mit der 7 L gern die Druckereikunst erforscht habe. So hat sich zum Schluß doch bei allen herausgestellt, daß ein Museumstag gar nicht langweilig sein muß.

Dr. Klaus-Peter Person, geboren 1929 in Hannover, legte am Domgymnasium zu Naumburg sein Abitur ab. Von 1949 - 52 machte er eine Lehre als Schriftsetzer, bevor er in Göttingen und Tübingen Latein, Griechisch und Geschichte studierte. 1965 - 68 holte er in Hannover das Studium der Politik und Sozialwissenschaften nach. Nach Unterrichtszeiten in Ostfriesland, Hannover und am Internat in Meinerzhagen kam er 1977 nach Lüneburg, um am Johanneum bis 1995 zu unterrichten und als Fachberater in der Bezirksregierung mitzuarbeiten. Seine Arbeit im Museum ist eine selbstgewählte Aufgabe nach der Pensionierung, bei der es ihm darum geht mit museumspädagogischen Mitteln die vorhandenen Exponate zur Geschichte des Druckhauses von Stern Schülern aller Alterstufen nahezubringen. Dabei nutzt er sowohl seine Lehre als auch sein historisches Interesse und seine pädagogischen Fähigkeiten.


Diese Seite wird betreut von: Datum Juli 98. Letzte Änderung am 24.11.98.
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