Zeitung in der Schule,
Besuch im Tierheim
- Lautes Gebell ertönt im Hundehaus
- Diesen Job möchte ich auch machen. Dann hätte ich immer etwas mit
Tieren zu tun, höre ich ein Mädchen sagen. Hier, im Tierheim , gar nicht weit von
der Lüneburger Innenstadt entfernt, finden viele herrenlose Tiere eine Bleibe. Aber
wir hoffen, für jeden unserer Schützlinge ein neues Heim zu finden,
erklärt die Tierpflegerin Sandra Moldenhauer und beginnt mit den Rundgang durch das
Tierheim. Großes Bild
der LZ, 43K
- Einen fröhlichen und zufriedenen Eindruck machen die Wellensittiche und
Kanarienvögel in ihrer großen Voliere im Eingangsbereich. Das zeigt zumindest ihr
aufgeplustertes Gefieder und das aufgeregte Zwitschern.
- Von dort geht es durch eine Tür in das Hundehaus. Ohrenbetäubendes
Gebell ertönt. Durch die Reihen der Gitterstäbe schauen die traurigen Gesichter der
Hunde. Einige bellen aggressiv , andere sitzen regungslos da. Manche freuen sich unbändig
und denken vielleicht, sie werden zum Spaziergang geführt. Denn Jugendliche ab 14 Jahren
dürfen, mit Einverständniserklärung der Eltern, die Hunde vom Tierheim spazieren
führen.
- Die Zwinger der Hunde wirken grau und ungemütlich. Nur ein kleiner
Auslauf ist daran angeschlossen. Viele dieser Hunde wurden ausgesetzt,
erklärt Sandra mit trauriger Stimme, Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel
verschiedene Gründe Tierbesitzer haben, ihre Lieblinge einfach ihrem
Schicksal zu überlassen. Zum Glück gibt es Einrichtungen wie dieses Tierheim, die
solchen Tieren ein Übergangszuhause bieten. Ein Tierheim ist nämlich sehr
teuer und es sind Spenden immer notwendig.
- Besonders rührend schaut der Mischlingshund Sepp mit seinem
Teddygesicht durch seine Gitterstäbe. Automatisch erinnert er an Samson aus
der Sesamstraße.
- Weiter geht es auf das Außengelände des Tierheims. Dort sind die
Außenzwinger der Hunde und Katzen, und sogar eine Taube fühlt sich so wohl, daß sie
nicht mehr wegfliegt. Auch Stockerpel Edelbert hat hier seine Bleibe gefunden.
- Im Katzenhaus sieht es schon gemütlicher aus. Die Katzen haben Kletterbäume,
Kissen, Körbe und viele Kletter- oder Spielmöglichkeiten in ihrem Zwinger. Warum
steht dort denn eine Schüssel Gras ? fragt ein Junge. Sandra erklärt:
Katzen sind Raubtiere und die Raubtiere in der Wildnis fressen von ihrer Beute zuerst den
Magen um Ballaststoffe zu erhalten. Diese Ballaststoffe entnehmen sie dem Gras in der
Schüssel, die im Zwinger steht. Großes Bild der LZ, 38K
- Eine Babykatze greift spielerisch durch die Gitterstäbe. Die jungen
Katzen bleiben solange auf der Kinderstation, bis sie einen Monat alt sind.
Sogar eine trächtige Katze wurde gefunden. Sie ist schon in der neunten Woche und wird
ihre Jungen in einem ruhigen Raum zur Welt bringen, der abgetrennt von anderen Katzen ist.
Auf der Quarantänestation lebt vorübergehend ein Kater, der Katzenschnupfen hat. Es ist
erschreckend, daß diese Krankheit auch zum Tod führen kann.
- Liebevoll werden die Kaninchen im Kleintierraum nacheinander
laufengelassen. Ein schwarzes Kaninchen dreht gerade eine Runde und schnuppert neugierig
an allem, was ihm fremd ist.Auch Chinchillas sitzen eng aneinandergekuschelt in ihrem
Käfig.
- Dann wird es aber Zeit, den Rückweg anzutreten, und das Tierheim wird
mit geteilten Gefühlen verlassen. Manche denken über ein eigenes Tier , andere über das
Schicksal der ausgesetzten Tiere nach . Aber es war trotzdem ein gelungener Besuch.
- Katharina Wiens, 7 l
Diese Seite wird betreut von: Datum Juli 98. Letzte Änderung am 24.11.98.
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