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Hilfe, es brennt

Vom Leben der Freiwilligen Feuerwehr Adendorf

Zwanzig Feuerwehrleute und fünf Fahrzeuge befinden sich Sonntag um 9.00 Uhr vor der Adendorfer Eishalle. Ein Gebiet wird mit rotweiß-gestreiften Bändern abgesperrt. Schläuche werden verlegt. Fünf Männer mit Sauerstoffflaschen und Gasmasken laufen zügig zum nebenstehenden Parkplatz. Jemand funkt immer wieder.

Übungen wie diese finden regelmäßig statt, Brände allerdings nicht. "Pro Jahr haben wir ungefähr fünfzig Einsätze, davon zwanzig Brände. Diese treten vermehrt im Sommer auf. Ansonsten werden wir zu Unfällen gerufen oder müssen Wasser aus Kellern pumpen ", so Gemeindebrandmeister Ronald Steinberg.

Die Freiwillige Feuerwehr Adendorf wurde 1906 gegründet. Seitdem ist die Zahl der Feuerwehrleute nur leicht gestiegen, obwohl sich die Zahl der Einwohner verdreifacht hat. Damals musste noch zu Fuß gelöscht werden, da das erste Auto, ein Tanklöschfahrzeug, erst 1964 angeschafft werden konnte. Seitdem wird die Ausrüstung von der Gemeinde stets verbessert. Zur Zeit wird über eine Rettungsschere beraten.

"Feuer!" Diese Nachricht bekommen die Feuerwehrleute über "stillen Alarm". Jeder Feuerwehrmann trägt ein kleines Gerät mit sich, das bei Alarm zu klingeln anfängt. Bei Wahl der Notrufnummer wird aber zuerst die Leitstelle in Lüneburg angerufen. Von dort aus werden gezielt die benötigten Leute alarmiert. Nach circa drei Minuten rückt das erste Auto aus.

Bei Alarm lässt jeder die Arbeit liegen und eilt auf kürzestem Wege zum Haus der Feuerwehr, um dort in die Einsatzwagen zu steigen. Während der Fahrt wird Schutzkleidung angelegt. Aber woher weiß ein Feuerwehrmann, wohin er fahren soll? "Wir bekommen Unterricht", so Steinberg, "in dem uns gezeigt wird, wo vor allem unbekannte Straßen liegen. Aber die meisten kennen wir aus dem Kopf."

Bei Einsätzen gibt es aber immer wieder Probleme: Hydranten sind zugestellt und oft parken Pkws falsch und müssen entfernt werden. Steinberg erklärt das so: "Manchmal hilft nichts. Dann muss das Auto einfach weg. Vier Mann `ran und schieben. Das geht von der Zeit ab und ist ärgerlich, da ein Brand sich potenziell ausbreitet: doppelte Zeit, doppelt so großer Brand." Wenn es ganz schlimm komme, müsse man nur noch aufpassen, dass das Feuer nicht auf Nachbarhäuser übertrete. Zu retten gebe es dann nichts mehr.

Heute am Sonntag aber muss nichts gerettet werden. Heute wird geübt. Die Schläuche werden wieder aufgerollt, die Sauerstoffflaschen abgelegt. Die Feuerwehrleute heben die Absperrung auf. Die Übung ist zu Ende. Nacheinander fahren die Autos wieder los. Zuletzt hört man jemanden noch rufen: " Wir treffen uns im Clubhaus!"

 

Judith Mengelkamp



obenAutor: Judith Mengelkamp, 8 FL, Web: Gisela Müller  Datum: Februar 2001, Letzte Änderung am 18. April 2001
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