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Untersuchung des Films "The Green Mile" unter religiösen Gesichtspunkten
Cornelia Dähne, Jessica Meyer, Kristina Scheske, Nelli Steinhauer, Miriam Stehling, Iris Witte

Todesstrafe und Religion

"Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden."

Christen Glauben an Jesus. Seine Lehre zeigt vor allem religiöse Einstellungen im täglichen Leben. Jesus selbst erließ keine Gesetze oder Strafen, sondern man kann seine Lehre aus seinen Aussagen und seinem Leben ableiten. Diese Lehre ist in Form des Neuen Testaments niedergeschrieben.
In Matthäus 5, 38-39 steht geschrieben:

Dieses zeigt, dass die christliche Lehre u.a. darin besteht, sogar seine Feinde zu lieben wie sich selbst und ihnen zu verzeihen für das, was sie böses tun. Jesus widerruft die Lehre des Alten Testaments, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und sagt, man solle verzeihen und nicht das wieder tun, was einem angetan wurde. Somit ist die Todesstrafe nicht mit diesem Punkt der christlichen Lehre zu vereinbaren.
Ein anderes Beispiel hierfür ist die Steinigung der Ehebrecherin. (Johannes 8) Jesus sagt, als er gebeten wird die Frau zu verurteilen:

Das heißt, er gestattet nur jenen die Todesstrafe zu vollstrecken, die selbst ohne Sünde sind.
Jesus lehrt außerdem, dass jeder Menschen ein Teil der Schöpfung und ein Kind Gottes ist. Deshalb kann man wie folgt begründen: "Wir hören nie auf Kinder Gottes zu sein, egal wie schwer wir sündigen.
Im Ersten Brief des Johannes 2, 12 offenbart Jesus:

Durch den Sühnetod Jesu sind unsere Sünden vergeben, wenn wir um Vergebung bittet. Dass heißt aber nicht, dass man ohne weiteres Unrecht begehen kann, sondern dass es nicht in unserer Hand liegt Menschen, die schwere Sünden begangen haben zu verurteilen.
Das Leben ist ein Geschenk Gottes. Der Mensch hat nicht das Recht einen Teil der Schöpfung zu zerstören. Gott gibt Leben und nur Er darf es auch wieder nehmen (Matthäus 19, 6). Dieses müßte also bedeuten, dass ein Richter nicht dazu die Befugnis hat, die Todesstrafe auszusprechen. Es gibt (gab) allerdings Christen, die anders argumentier(t)en. So zum Beispiel auch Martin Luther:

Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche sind aber heute der Meinung, dass das Recht, die Todesstrafe zu vollstrecken, für den Staat keinen Auftrag darstelle oder Pflicht sei. Hierbei muß man auch auf das 5. Gebot hinweisen:

Dies gilt nicht nur für einzelne Personen, sondern auch für Gemeinschaften und Regierungen.
Eine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch der Glaube an die Auferstehung. Wer vom rechten Weg abweicht ist ein Sünder. Er hat jedoch die Möglichkeit sich vor der Hölle zu retten, indem er um Vergebung bittet und einen Neubeginn startet. Die Todesstrafe verhindert diesen Neubeginn. Ein zu Tode verurteilter Verbrecher erhält keine zweite Chance.
Die Todesstrafe lässt sich in keiner Weise mit der christlichen Lehre vereinbaren.
Ein Zitat von dem deutschen Bischof Kruse drückt die Haltung des Christentums gegenüber der Todesstrafe trefflich aus:

Dennoch wird bis heute, sogar in vielen Teilen der christlich geprägten USA die Todesstrafe vollstreckt.
Der Film "The Green Mile" zeigt den Zuschauern mit welcher Grausamkeit und Ungerechtigkeit die Todesstrafe verbunden ist. Die Verurteilung des unschuldigen John Coffey zu Tode, ist im Grunde nichts anderes als die Kreuzigung Jesu.

nach oben Autor: Karin Aulike Web: Gisela Müller Datum: 2000. Letzte Änderung am 28. Februar 2002
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