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Jean Tardieu (1903-1995) Der französische Autor verfasste surrealistisch-absurde Lyrik sowie dem absurden Theater verpflichtete Einakter, sog. "Kammerstücke" (Théatre de chambre", 1955). Themen dieser Stücke sind vor allem Sprachklischees sowie Theater- und allgemein gesellschaftliche Konventionen. Drei seiner Kammerstücke werden Sie heute abend vom DS-Kurs des 13. Jahrgangs präsentiert bekommen.






Absurdes Theater

Drei Einakter von Jean Tardieu (1903 - 1995) standen auf dem Programm des Kurses Darstellendes Spiel des Jahrgangs 13. An zwei gut besuchten Theaterabenden überzeugte sich das Publikum von Tardieus hintergründigem absurden Witz und dem Engagement und der Darstellungskunst und -freude der 19 Mitglieder dieses Kurses. "Kunstverein Apollo oder Wie man über Kunst spricht", eine Satire auf selbst ernannte Experten, "Andere Völker - andere Sitten", ein Stück über die Hohlheit von mancherlei Gebräuchen und "Ein Wort fürs andere", ein Einakter, der zeigt, dass Sprache erst durch Gestik und Mimik Sinnhaftigkeit gewinnt - Schultheater vom Feinsten, das viel Beifall erntete.

"Ein Wort für das andere"

Dieses Stück befasst sich mit dem Thema "Sprache". Tardieu ist der Meinung, dass das gesprochene Wort nicht das Wesentliche der menschlichen Kommunikation ist, sondern vielmehr Gestik, Mimik und Ausdruck des gesamten Körpers. Daher ersetzt er in diesem Stück einzelne Wörter durch andere "unpassende", so dass diese neue "Sprache" dem Zuschauer zunächst fremd, unverständlich und absurd erscheint. Dass der Sinn des Textes trotzdem durch den schauspielerischen Ausdruck verständlich wird, zeigt uns, wie austauschbar sprachliche Kommunikation ist.

"Kunstverein Apollo oder Wie man über Kunst spricht"

Wenn jemand ein "Experte ist, dann wird ihm zugehört. Wenn jemandem zugehört wird, dann hören ihm bald immer mehr zu. Zu welcher absurden Situation es führen kann, wenn dieser Experte eine ebenso ein- wie ungebildete Leiterin eines Kunstvereins ist, zeigt dieses unterhaltsame Stück. Eine Satire auf den Kunstbetrieb und auf Menschen, die reden, ohne etwas zu sagen, und zuhören, ohne hinzuhören.

"Andere Völker - andere Sitten"

In diesem Stück entführt Sie Tardieu in ein Land, in dem der Fuß anstatt die Hand geküsst, gepfiffen anstatt geraucht wird und der Gang zum Essen eine peinliche Unsitte ist; kurzum in dem alle uns bekannten Konventionen neu definiert werden. Der Einakter macht deutlich, dass unsere Sitten und Gebräuche vielleicht nur eine leere Hülle von Höflichkeiten sind. Freuen Sie sich auf einen amüsanten Abend mit Madame de Saint-Ici-Bas und ihren Gästen.



obenAutor: Andrea Homburg, Web: Hermann Baumann, Abi 2007 Datum: Januar 02 Letzte Änderung am 04. März 2002
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