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Abiturientinnen und Abiturienten

Aus der Abiturientenzeitung

Besondere Aktivitäten des Jahrgangs

Abiturrede 2003 von Herrn Mielke

Verkostung mit Rotwein ! (Glas in der Hand)

(Klarheit) brillant in seiner Klarheit

(Farbtiefe) sehr körperreich

(Farbton) besonders schöne Farbe, die Töne am Rand sind ein eindeutiges Indiz für beginnende Reife

(Nase) überhaupt nicht langweilig, sehr vielfältig - charakteristisch, besonders fein und ausgeprägt

(Geschmack) ausdrucksstark, gehalt- und charaktervoll

(Gesamteindruck) unglaublich langer Abgang mit großer Nachhaltigkeit, sehr harmonisch, ausgewogen, gut balanciert überragend - perfekt

Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder Flaschen dieses Jahrgangs gekostet.
Während einige schon vor längerer Zeit die volle Reife erlangt hatten, sollten andere noch etwas gelagert werden, um die bestmögliche Qualität zu erreichen.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Alle können schon jetzt mit Genuss getrunken werden.
Sie wissen es: Das Ende des 20. Jahrhunderts hinterließ einen schalen Geschmack. Klagen über Jahrgänge unter Niveau und von Experten vergebene Punkte, die an Nepp grenzten, waren an der Tagesordnung.- Liebhaber und Kenner der Materie werden mir sicherlich zustimmen.

Doch ist das gerecht?
Eigentlich ist der persönliche Geschmack zu differenziert, zu subtil, flüchtig und überhaupt eine allzu wundervolle Einrichtung als ihn auf ein pseudowissenschaftliches Punktesystem zu reduzieren.
Ich als Juror kann sicherlich gut von schlecht unterscheiden. Aber kann ich auch die unterschiedlichen Qualitäten unterschiedlicher Gewächse anerkennen?
Liebt sie um ihrer selbst willen, anstatt ihnen so und soviel von hundert Punkten zu geben, darum geht es.
Doch egal, ob ich mich eines Punktesystems bediene oder ihn sinnlich erfassbar umschreibe.
Ich bin (von Ihnen) nun mal gebeten worden, hier und heute ein Urteil abzugeben - und ich sage:

Ein großer, ein großartiger Jahrgang!!!
Man darf zu Recht sagen: Ein Spitzengewächs!!!


Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
Herr Oberbürgermeister, liebe Eltern, Kolleginnen und Kollegen,
da viele heute in einer Doppelfunktion hier anwesend sind, meine Bitte - suchen Sie sich die passende Anrede einfach selbst aus.
Sie haben gerade zu zustimmend applaudiert?-
Kennen Sie diesen Wein?
Haben auch Sie noch einen '82 Chateau Margaux im Keller?
Freuen Sie sich, denn dann sind Sie im Besitz von etwas ganz Besonderem.
Weinliebhaber und Kenner der (Lehr)Materie wissen natürlich, dass die Qualität einzelner Jahrgänge sehr unterschiedlich sein kann.
Jeder von uns hatte in den vergangen Jahren sicherlich seinen persönlichen Favoriten.
Wäre es nicht wirklich wunderbar, ließe sich ein Abiturjahrgang wie der diesjährige wie ein alter Margaux beschreiben? Hätten dann nicht alle an diesem Prozess Beteiligten ihre Sache gut gemacht?
Ich bleibe im Konjunktiv, denn ca. 40 % der heute hier anwesenden Abiturientinnen und Abiturienten sind Jahrgang 1984, und dieser Jahrgang gilt (fast weltweit) als einzige Katastrophe.
Ein Jahrgang, den man unbedingt meiden sollte.
Nicht voll ausgereift! Mindere Qualität und nicht zu empfehlen!
85, 83 oder aber 82 - das waren große Jahrgänge!

Hätte ich bei der Beschreibung dieses Abiturjahrgangs nicht eher von den stärksten und fruchtigsten Gewächsen mit dem größten Grapefruitduft, der meisten Sandelholzwürze und dem höchsten Alkoholgehalt sprechen sollen, die allein schon dadurch zurückhaltendere, subtilere Gewächse schlicht und einfach erdrücken? Oder aber sind Ausdrücke wie maskulin, jugendlich, rau oder rassig eher angebracht, der Persönlichkeit eines jeden Einzelnen gerecht zu werden?
Es bedeutet keinen Fortschritt, den Reichtum der Sprache nicht ausschöpfen zu wollen, wenn es darum geht, etwas so Nuancenreiches wie den diesjährigen Abiturjahrgang zu beschreiben.
Wir alle kennen das aus der Sprache der heutigen Jugend, die ja auch in der Lage ist, mit nur wenigen aussagekräftigen Wörtern wie "voll fett", "mager" oder "echt krass" die Sache auf den Punkt zu bringen. Wenn ich also weiter versuchen würde, mit der Sprache eines Weinverkosters ....
"ansprechend" bedeutet, der Jahrgang gefällt mir so wie er ist, für die Guten eine gewisse Einschränkung, für die Schlechteren ein Lob; "charmant" ein vielleicht etwas herablassender Ausdruck, wenn es sich um einen Jahrgang handelt, der eindrucksvollere Qualitäten hat; "elegant" Ausdruck eines professionellen Jurors, wenn ihm die Worte fehlen; "hohl" zwischen erstem Eindruck und dem letzten Nachgeschmack ist nichts als Leere; "muffig" steht für einen Beigeschmack, der leider viel zu häufig vorkommt, kann schwach oder aufdringlich sein, ist aber stets inakzeptabel.
Oder gefällt Ihnen
"stilvoll" ? ausdrucksvoll und eigenständig, selbstbewusst.
Sie merken bestimmt - es geht nicht! Unscharfe Begriffe, nichtssagende, ja sogar dümmlich oder auch schlichtweg albern klingende Wörter.
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten!
Sie sind - ein verschnittenes und auch noch gepanschtes Produkt unterschiedlicher Jahrgänge und Herkunftsgebiete.
Und um in der Weinsprache zu bleiben:
Manche Flaschen liegen schon länger als sieben Jahre hier (in diesem Gebäude), andere haben wir erst vor drei Jahren eingelagert.
Hinzu kommt:
Für einige von Ihnen gab es, so haben Sie es mir gegenüber jedenfalls geäußert, große Klimaschwankungen in diesem Gebäude, verbunden mit Irritationen, die fast zum Umkippen geführt hätten.
Ich habe vieles davon hautnah miterlebt, war teilweise ja auch stark involviert. Vielleicht liegt darin der Grund, warum ich mich Ihrem Jahrgang so verbunden fühle.
Aber so ganz ohne persönliches Urteil eines Juroren, eines Verkosters die Schule verlassen?
Ich versuche es in einem Satz:
Sie waren aus meiner Sicht ein sehr kreativer und mit unglaublich viel Fantasie ausgestatteter Jahrgang, mit sichtbarem sozialen Engagement und mit einer großen Portion menschlicher Wärme.
Ich darf dieses Urteil fällen, denn ich habe Sie, zumindest einen großen Teil dieses Jahrgangs, sieben Jahre unterrichtet, mal nur in einem Fach, in 12 und 13 aber wieder in beiden Fächern.
Wenn ich Sie so heute vor mir sitzen sehe, dann kommen mir zuerst Ihre schöpferischen Kräfte in den Sinn: Ihre Fähigkeit

Da die Highlights, auch in Ihren Rückblicken auf die Schule häufig Klassen- oder Kursfahrten sind, möchte ich die Palette um einige Highlights aus dem Unterricht ergänzen.
Ich denke an Kapitän Kevin, der schon vor sieben Jahren, sitzend in einem Einkaufswagen, diesen durch die Regallandschaft eines bekannten Edekamarktes dirigierte.
Es galt damals, Video-Werbeclips zu drehen.
Ich denke an die fiktiven Testamente, Tagebücher, Briefwechsel und politischen Manifeste, die Sie - in der Stunde Null - verfasst haben.
Ich denke an Fabians Märchenvertonung "Hase und Igel", Annas "Ronja Räubertochter", Florians "Heiligen 3 Könige", Olgas "Rattenfänger von Hameln", Martins "Vampirgeschichte" oder den kleinen kubanischen Einwanderer "Enrique Muniz", den Florian und Christian zum Leben erweckt haben.
Ich sehe Ihre stark visuell geprägten Glaskompositionen mit gefärbtem Wasser vor mir.
Und noch heute habe ich eine Komposition im Ohr, die Sie getextet, komponiert, vorgetragen und mit dem Kurs eingeübt haben. Können Sie sich vorstellen, was für eine Wirkung eintritt, wenn Schülerinnen und Schüler einen Text wie "Leise fällt von Bäumen das Laub, Asche zu Asche, Staub zu Staub" mit den Akkorden As-Moll, C, H und e-Moll vertonen?
Ein kleines Miniaturwerk, das uns aber alle stark beeindruckt hat.
Ich denke an das romantische Ideal der Kindheit, das Sie mit großer Theatralik heutigen Erziehungsmethoden gegenüber gestellt haben.
Ich denke an die "tönenden Bilder"!
Ich denke an Ihre wunderbare Idee, Verdis Maskenball als abendfüllendes Detektivspiel aufzubereiten.
Ich denke an den von Cliffcastle produzierten "Virtuellen Stadtrundgang durch das wilhelminische Lüneburg"
Ich denke an Ihren Versuch, in "Mission Sarajevo" das Attentat vom 28. Juni 1914 zu verhindern.
Und - ich denke an die Bier, Wein und Tee trinkenden Imperialisten, die mit Pickelhaube ausgestattet Afrika unter sich aufgeteilt haben.
Ich denke an die Dreamteams:
Sabi + Farah "Chaos + Ordnung" oder die notorischen"Zuspätkommer"
Und ich denke an die letzten Wochen:
"Santa Claus is coming"
"Nur die Liebe zählt"
"April-April" oder
der tolle Einfall der "Hausaufgabenbetreuung" im Forum.
Alles, bis auf die Dreamteams, hatte irgendwie immer mit viel Fantasie zu tun.
Ich habe eben auch den Begriff "Kreativität" mit ihrem Jahrgang in Verbindung gebracht, wobei ich betonen möchte, dass Kreativität für mich mehr ist als ein ausgelutschtes Modewort wie Synergie, Vision oder Global Player.
Der Begriff erlebt in unserer Zeit eine Renaissance, da wir wissen, dass sich die großen Probleme der Gegenwart und Zukunft nur von kreativen Menschen lösen lassen werden.

Ein paar Gedanken dazu!
In zahlreichen Gesprächen haben Sie mir signalisiert, dass es besonders die "kreativen Freiräume" waren, die Sie zu besonderem Lernen inspiriert haben.
Ich spreche ganz bewusst von "kreativen Freiräumen" und "Lernen in Eigeninitiative", nicht von totgeschlagener Zeit. Es gibt ein Zitat von Karl Valentin, das genau in diese Richtung weist: "Kreativität ist etwas wunderbares, macht aber viel Arbeit."
Unser Bundespräsident hat sich in den vergangenen zwei Monaten mehrfach in öffentlichen Reden für eine Stärkung der musikalisch-kreativen Arbeit an den Schulen ausgesprochen.
"Bei mancher Diskussion in diesem Bereich habe ich die Sorge, dass wir uns in einigen Jahren verwundert die Augen reiben, wenn Kreativität oder Neugier auf Kreativität nicht mehr nachwachsen oder wenn wir erkennen, dass Talente sich nicht haben entfalten können, wie sie es verdient hätten.
Seit ich im Amt bin, gehe ich von Land zu Land, von Stadt zu Stadt und werbe dafür, die PISA-Studie nicht so misszuverstehen, als gehe es nur um naturwissenschaftliche Kenntnisse und nur um Wettbewerb. Es geht nie nur um die Köpfe, es geht nie nur um den Intellekt. Bildung ist mehr als PISA. Musikalische Bildung erst recht.
Wir brauchen Bildung und Erziehung auch jenseits von Nützlichkeit und Verwertbarkeit. Wir müssen den Boden bereiten für Kreativität. Eine Familie, eine Schule, eine Gesellschaft, die nicht Sinne und Verstand anspricht, die kann jungen Menschen keine Wegweisung geben."
"Kreativität" lässt sich als solche nicht unterrichten. Wir als Lehrer konnten Ihnen zwar Impulse geben, Sie aber dann nur bis zu dem Punkt begleiten, bis wohin wir selbst gekommen waren.
Sie selbst bilden als demnächst Studierende diese Fähigkeit in einem konstruktiven Prozess weiter aus und können dabei durch positive Lernsituationen unterstützt werden.
Kreativität entsteht durch Veränderung vorgegebener Denk- und Handlungssysteme und das Zusammenwirken mehrerer Elemente und Fähigkeiten.
Sie und wir alle haben kreative Fähigkeiten in uns. Wir tendieren aber oft dazu, Erfahrungen und Erkenntnisse in die Zukunft zu extrapolieren und schließen dadurch von Anfang an interessante Lösungen aus.
Kreativität heißt, Dinge zu sehen, die jeder andere auch sieht, und dann Verbindungen herzustellen, die niemand sonst sieht.
Eine Idee ist meistens eine Kombination bekannter Elemente, originell müssen Ideen nur in der Anwendung auf das Problem sein, an dem Sie gerade arbeiten.
Doch bedenken Sie dabei immer: Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst ein Teil des Problems?
Erweitern Sie Ihren eigenen (Denk)Rahmen!
-frei nach Albert Einstein: Fantasie ist wichtiger als Wissen!
Denken Sie über die erste (richtige) Antwort hinaus!
Suchen Sie neue Ideen und finden Sie elegante Problemlösungen!
Haben Sie keine Angst vor Ihren eigenen Ideen!
Und denken Sie daran: Nichts ist gefährlicher als eine Idee, wenn es die einzige ist, die Sie haben!
Wenn Sie nicht oft genug "warum das?" fragen, wird irgend jemand fragen "warum Sie?"
Es werden nicht die Umstände oder gar die Probleme sein, die Ihnen im Studium und Beruf zu schaffen machen werden, sondern immer nur Ihre Einstellung dazu!
Und wir, die wir Sie jetzt entlassen?
Kreativität war und ist im deutschen Schulwesen ein Bildungsziel und grundrechtlich abgesichert.
Wenn Kreativität ein Persönlichkeitsmerkmal darstellt und wenn Schule die Entfaltung des ganzen Menschen als Bildungsziel ansieht, dann übernimmt sie auch zumindest einen Teil der Kreativitätsausbildung.
Kreativität ist die Fähigkeit zur Evolution.
Damit etwas Neues entstehen kann, muss ausprobiert werden können, müssen auch mal Risiken eingegangen werden und Fehler erlaubt sein. Hierfür steht meiner Meinung nach in der Schule und auch sonst immer noch zu wenig Raum zur Verfügung und dadurch verkümmert diese dem Menschen immanente Möglichkeit und Notwendigkeit.
Zur Evolution gehört das Wagnis, gehört die Bereitschaft zur Veränderung. Wenn die Bereitschaft und Fähigkeit, dieses Wagnis einzugehen, aufhört, dann ist dies eine Einbuße an Lebendigkeit.
Vermeiden (sollten) wir darum jede Art von Kreativitätskillern (wie):
"Das steht nicht in den Richtlinien"
"Das dauert doch viel zu lange"
"Wo ist das rechtlich abgesichert?"
"Wir sind doch hier nicht im Kindergarten!"
"Wenn das die Schulleiterin erfährt!"
"Ich komme schon jetzt mit meinem Stoff nicht durch!"
"Wie soll ich das denn bewerten?"
Um an dieser Stelle nicht falsch verstanden zu werden betone ich ausdrücklich:
Solange bestimmte Arbeitstechniken und Grundfertigkeiten nicht beherrscht werden, kann es auch kaum kreativen Freiraum geben.
Wenn es im Deutsch-Anfangsunterricht um die Bewegungsformen eines Buchstaben geht, dann ist nicht Kreativität gefordert. Es gibt nur eine Lösung. Ähnliches gilt für das Rechtschreiben. Das richtige Schreiben neu entdecken zu lassen, ist nicht effektiv. Besser ist es, das Richtige zu üben, damit später kreativ damit umgegangen werden kann.
Jeder von uns könnte die Liste erweitern.
Stichwort Unterrichtsausfall oder sollte ich besser sagen:
Verlagerung von Unterricht und Bildungserlebnis?
Ich hätte diesen Punkt nicht erwähnt, doch nachdem ich am Dienstag in Ihrem Abibuch den Satz las "...er versuchte seine Kollegen zu überreden, den Nachmittagsunterricht einfach mal ausfallen zu lasssen...", habe ich mich entschlossen, noch einmal unseren Bundespräsidenten zu bemühen. Vor gut sechs Wochen, am 13. Mai 2003, erzählte Johannes Rau im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt eine sehr persönliche Erfahrung:
"Vor einiger Zeit war ich eingeladen zu einem Konzert nach Peenemünde. Unter der Leitung von Rostropowitsch wurde das War-Requiem von Benjamin Britten gespielt. Es sang ein deutscher Knabenchor und einer aus Coventry in England.
Es fand statt in der großen Halle, in der früher die V2 produziert wurde, und es war gedacht als ein Versöhnungskonzert.
Michail Gorbatschow nahm teil für die russische Seite, ich für die deutsche.
Da schrieb mir wenige Tage vor der Aufführung ein elfjähriger Junge, die Schule habe ihm nicht freigegeben. Er dürfe nicht mitsingen. Er habe an diesem Tag Erdkunde, Geschichte und Musik.
Ich habe dann in der Schule angerufen und gesagt bekommen, dass das Arbeitsverhalten dieses Jungen sehr zu wünschen übrig lasse und man ihm deshalb nicht gestatten könne, im Chor mitzusingen. Ich habe gefragt: Wenn der Elfjährige im Chor singt, auch noch auf Englisch, er trifft Schüler aus Coventry und er lernt, wo das liegt, und er erfährt, was in Coventry geschehen ist mit deutschen Bomben, vielleicht erzählt er dann von Dresden. Meinen Sie nicht, er hätte an diesem Tag mehr Bildungserlebnisse als ihre Schule ihm bieten kann? Er hat frei bekommen und er hat mir versprochen, sich zu bessern.
Ich will mit diesem Beispiel nicht nur von meinen Telefongesprächen erzählen, sondern ich glaube, dass es zu Anerkennung und weiterer Förderung führen muss, wenn Kinder Musik machen.
Wenn wir das so bei Seite schieben, wenn wir Musik und (Sport und) Kunst für die Sahne auf dem Kuchen halten und nicht für die Hefe im Teig, dann verstehen wir unsere Gesellschaft falsch."

Erziehung heißt (das wusste schon Heraklit) ein Feuer entfachen und nicht einen leeren Eimer füllen. Ich hoffe, dass wir als Kollegium in den vergangenen Jahren etwas Feuer bei Ihnen entfacht haben und Sie etwas davon gespürt haben, aber auch erkannt haben, dass z.B Kreativität keine schnell erlernbare Fähigkeit ist.
Sie ist ein lebenslanger Entwicklungsprozess, abhängig von Motivation, Anstrengung und Ausdauer.
Hermann Hesse hat einmal gesagt:
"Immer wieder klammert man sich an das Liebgewonnene und meint, es sei Treue, es ist aber bloß Trägheit."
Ausdruck finden kreative Fähigkeiten in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, im Beruf, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen und gesellschaftlichen Zusammenhängen.
Wenn Sie sich darauf einlassen, wird Kreativität für Sie zu einer zentralen Kompetenz, mit der Sie Ihre Persönlichkeit und Ihr Leben gestalten können. Ein Glücksfall wäre es, wenn Sie dabei auch noch interessante Menschen an Ihrer Seite hätten.

Stehen Sie nicht nur im Leben, sondern bewegen Sie sich auch in ihm und, wenn Sie Lust haben, schauen Sie mal wieder vorbei und berichten uns darüber.

Heute aber feiern Sie erst einmal ausgiebig! Ich hoffe, dass ich mit möglichst vielen von Ihnen hier im Johanneum und auch heute Abend in Bleckede noch anstoßen kann.
Sie alle sind Teil eines - Spitzenjahrgangs 2003!

K.-F. Mielke

nach oben Autoren: Karl Mielke Datum: Juni 2002. Letzte Änderung am 29. Juli 2004
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