Meisterklasse der Kleistermasse - Warum klebt Kleber?
3. Vakuum-Versuch und neue These
Nachdem wir festgestellt hatten, dass für das Festwerden des Klebers nicht entscheidend ist, welches Gas ihn umgibt und wie dessen Beschaffenheiten sind, wollten wir wissen, ob überhaupt ein Gas dafür verantwortlich ist.
Um dies zu klären, ließen wir Kleber im Vakuum trocknen. Dazu hatten wir den im Anhang abgebildeten Versuchsaufbau. Das Vakuum wird gezogen und dann der Kleber in die Saugflasche gedrückt. Am nächsten Tag ist der Kleber (noch) nicht getrocknet. Er ist aber ein bisschen fester geworden. Um die Ergebnisse des Vakuum-Versuchs vernünftig mit dem Festwerden des Klebers an der Luft vergleichen zu können, haben wir den Vakuum-Versuch mehrmals wiederholt. Anstatt der einen Saugflasche stellten wir nun aber auch einen genauso großen Erlenmeyerkolben auf, in den wir die gleiche Klebstoffmenge füllten. Beide Gläser wurden verschlossen, sodass der Unterschied nur das Vakuum ist.
Je länger wir den Kleber im Vakuum stehen ließen, desto fester wurde er. Allerdings braucht er deutlich länger, als wenn er an der Luft fest wird. Der Kleber wird somit auch ohne Luft ganz fest.
Nach einer Woche ließ sich folgendes feststellen: Als wir den Erlenmeyerkolben ohne Vakuum öffneten, machte es "plopp". Es war ein Überdruck im Glas. Es muss also etwas dazugekommen sein. Außerdem roch es ganz stark nach Lösungsmittel. In dem Kolben mit dem Vakuum ist ebenfalls dieser starke Lösungsmittelgeruch festzustellen. Hier herrscht auch kein starker Unterdruck mehr. Folglich ist bei beiden Gläsern das Lösungsmittel aus dem Kleber herausgekommen. In diesen Klebstoffen sind nach Packungsangabe Aceton und Methylacetat enthalten, welche Lösungsmittel sind. Da das Lösungsmittel auch ohne Hilfe herausgekommen ist, schlossen wir, dass es verdunstet ist. Der Klebevorgang könnte somit ein normaler Verdunstungsvorgang sein.
Autor: Albrecht, Mengelkamp, Soetbeer Web: Nils Gründel
Datum: Februar 2003. Letzte Änderung am 25.März 2003
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