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Bundeswettbewerb innovative Schule

Deutschlands innovativste Lehrer unterrichten in Lüneburg

Auszeichnung für drei Pädagogen des Johanneum - Schulleiterin ist stolz

ahe Lüneburg.Der Ernst des Lebens kann richtig Spaß machen. Ganz wesentlich hängt es jedoch vom Lehrer ab, ob sich Schüler für Prozentrechnung, Vokabeln lernen und Aufsatz schreiben begeistern können. Erzählt der Pauker immer wieder den selben Kram, schalten viele Mädchen und Jungen ab. Kommt er aber mal mit etwas völlig Neuem daher, vermag er seine Schützlinge vielleicht zu fesseln. Barbara Wierzyk, Fridtraut Herrmann-Eberlein und Fred Radewaldt sind für Neues stets offen, das haben sie jetzt schriftlich: Der Unterricht der drei Pädagogen des Johanneum ist sogar der innovativste Deutschlands.
Das Lüneburger Lehrer-Trio hat bewiesen, dass Unterricht gleichermaßen Spaß machen und erfolgreich Wissen vermitteln kann. Sie haben mit ihrem fachübergreifenden Projekt "Rom hin und zurück - Reisen in der Antike" beim bundesweiten Wettbewerb "Unterricht innovativ 2004" den ersten Preis unter 147 eingereichten Projekten gewonnen. Verdienter Lohn: Eine Siegestrophäe und 5000 Euro für die Schule.

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Barbara Wierzyk, Fridtraut Herrmann - Eberlein, Fred Radewaldt


"Wir haben mal was ganz anderes gemacht", erklärte Barbara Wierzyk. Eine Woche lang entführten die Pädagogen eine siebte Klasse in die Antike. Die Schüler begleiteten eine Familie und deren Angestellte durch das alte Rom. In kleinen Lerngruppen beschäftigen sie sich mit Themenschwerpunkten, etwa dem Straßenbau. Im Fach Latein übersetzten sie Texte, erfuhren, wie Straßen im römischen Kaiserreich aussahen, in Mathe berechneten sie Entfernungen, die eine Familie damals zurücklegen musste oder den prozentualen Anteil am Monatslohn, den eine Übernachtung in der Taverne verschlang, in Deutsch verfassten sie einen Bericht an den Kaiser über den "desolaten Stand" der Straßen im römischen Reich.
Die Pädagogen forderten von ihren Schützlingen selbstständiges Arbeiten und freie Zeitenteilung. "Die Schüler haben einen Wochenplan bekommen. Was sie dann erledigen, ob in der Schule oder Zuhause, war ihnen überlassen" , erklärt Lateinlehrer Fred Radewaldt. Er und seine Kolleginnen Fridtraut Herrmann-Eberlein (Deutsch) und Barbara Wierzyk (Mathe) fungierten mehr als Lernberater. "Die Schüler sollen sich mal gegenseitig selbst helfen ihre Fehler zu kontrollieren. Wir haben nur dann eingegriffen, wenn sie gar nicht mehr weiter wussten", klärt Radewaldt auf.
Zum stark methodisch und weniger Ergebnis orientierten Arbeiten zählte auch, dass jeder Schüler jeden Tag in ein Lerntagebuch schrieb, was gut gelaufen ist, was besser hätte gemacht werden können und was sich die Gruppe morgen vornimmt. Radewaldt:"In Arbeitsgruppen sind die Schüler permanent gefordert, anders als beim Frontalunterricht, wo es schon mal passiert, dass man sich um den einen oder anderen nicht richtig kümmern kann."
Am Ende der Woche präsentierten die Jungen und Mädchen ihre Ergebnisse bei einem Aula - Café mit Lehrern und Eltern.
Alles war Teil des regulären Unterrichts, floss in die Arbeiten und Zeugnisnoten. "Die große Mehrheit der Schüler war für eine Wiederholung am Ende des Projekts", versichert Barbara Wierzyk.
Schulleiterin Dr. Ursula Krämer freute sich über den Erfolg ihrer Kollegen: "Ich bin stolz auf euch." Zudem sei es schön dass auch mal nach außen deutlich werde, dass es durchaus Lehrer gibt, die "interessante neue Sachen machen."


obenWebteam    Autor: LZ, Web: Daniel Wagenknecht, Marcel Formann Datum: November 2004. Letzte Änderung am 24.Februar 2005
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