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Besuch im Mai 2003 | Besuch im September 2003 | |
April 2005 | September 2005 |
Als schönsteStadt Polens wurde Krakau von der Unesco in die Liste der 12 bedeutendsten historischen Städte der Welt aufgenommen. Krakau, das reizvoll in einer Hügellandschaft an der Weichsel liegt, ist bis heute mit seinen reichen vorromanischen, romanischen und gotischen Renaissance- und Barockdenkmälern weitgehend erhalten geblieben. Immer noch sind die vielen, schönen, mit religiösem Leben erfüllten Kirchen zu sehen, die 11 Hochschulen, 28 Museen und 14 Schauspielhäuser. Für Polen hat die Stadt aber weit mehr als nur ästhetischen Wert, denn sie war einst die Hauptstadt des Königreichs. Sie war die Heimat vieler bekannter Schriftsteller, Künstler und Philosophen, eine Tradition, die sich noch heute im blühenden Kulturleben der Stadt widerspiegelt.
Inmitten der Stadt liegt der Rynek Glowny, der Hauptmarkt, ein zentraler Anlaufpunkt Krakaus. An diesem Hauptmarkt stehen mehrere interessante Bauwerke, unter anderem die Tuchhallen und die Marienkirche.
Die Tuchhallen wurden im 16. Jahrhundert nach einem Brand neu
aufgebaut und dienten als Textilhandelszentrale. Auch heute noch
werden die Hallen benutzt. Im Erdgeschoß der einstigen
Markthalle werden typisch polnische Souvenirs angeboten, und im
oberen Stockwerk befindet sich ein Gallerie mit Werken von polnischen
Künstlern.
Kosciol Mariacki, die Marienkirche, stammt aus
dem 14. Jahrhundert und ist eine gotische Kirche mit drei
Längsschiffen und einem Querschiff. Im Inneren des
bemerkenswerten Bauwerks befindet sich der berühmte Marienaltar.
Veit Stoß schuf dieses Meisterwerk, als die Stadt unter der
Dynastie der Jagiellonen (1386 - 1572) ihr goldenes Zeitalter
erlebte.
Westlich des Ryneks liegt das Universitätsviertel,
in dem das Collegium Maius steht, das Herzstück der ganzen
Universität. Es dient heute als Universitätsmuseum.
Ebenfalls
in der Nähe des Rynek liegt die Florianska Straße. Sie ist
ein Teil des Königweg, den die Herrscher früher bei der
Einfahrt in die Stadt benutzten. Am Ende dieser Straße blieb
das einzige Fragment der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten.
Es besteht aus dem Stadttor (Florianstor), einem Stück der
Stadtmauer, vier Basteien und der Barbakane. Die Barbakane ist ein
wuchtiger Rundbau, der zur Verstärkung der Stadtmauer im Norden
diente.
Nordöstlich, etwas abseits vom Marktplatztreiben liegt der
Wawel. So nennt man sowohl die etwa 25 Meter hohe Kalkklippe, als
auch die auf ihr stehenden Bauten.
Der ganze Komplex besteht aus
dem königlichen Schloß, einer Kathedrale, dem Haus des
Vikars und Wohn- und Dienstbotenhäusern.
Der Wawel wurde zu
einer der glänzendsten Residenzen Europas und blieb
jahrhundertelang Zentrum des politischen Lebens.
Der Hügel
wurde vom 10. Jahrhundert an bebaut, so daß sich in der
Architektur jede Stilrichtung von Romantik über Gotik, von
Renaissance zum Barock finden läßt.
Die vier Flügel
des Königsschlosses umschließen einen einmalig schönen
Renaissance- Arkadenhof. Die ursprünglich gotische Burg Kasimirs
des Großen ( 14. Jh. ) wurde nach einem Brand unter Sigismund
I. im Renaissancestil neu gestaltet. Das Schloß wurde heute zu
einem der bedeutendsten Museen Polens umgestaltet, das voller
Sehenswürdigkeiten, wie den königlichen Sälen und
Prunkgemächern und der weltbekannten Sammlung flämischer
Wandteppiche ist.
Die Kathedrale ist ein dreischiffiger Dom mit 18 Kapellen. Im Mittelschiff befindet sich der silberne Sarkophag des hl. Stanislaus. Die Sigismundkapelle im rechten Seitenschiff ist das schönste Renaissancewerk Mitteleuropas. Sie ist von einer goldenen Kuppel überwölbt. An der Nordostecke birgt die Schatzkammer wertvolle Reliquien, Königsinsignien und Stiftungen Hedwigs. Ein Korridor führt zum Sigismundturm, auf dem die größte Glocke Polens (8 t schwer) hängt. Mit dieser Glocke hat es eine besondere Bewandnis: berührt man sie und äußert dabei einen Wunsch, geht dieser angeblich in Erfüllung.
Schon im 8. Jahrhundert war Krakau ein
wichtiger Standort für Handel und Wirtschaft. Die Stadt wird
erstmals 965 von einem arabischen Reisenden als wichtiger
Handelsplatz erwähnt. König Boleslaw Chrobry läßt
in den Jahren von 992 bis 1025 eine Burg und Kathedrale an der
Weichsel errichten. König Kasimir Odnowiciel, der Erneuerer
(1034 bis 1058), macht Krakau zu seiner Residenz und läßt
Münzen prägen, die erstmals Krakau erwähnen. Nach dem
Mongoleneinfall (1241) wird die Hauptstadt im Schachbrettmuster
wieder so erbaut, wie sie noch heute steht und erhält 1257
Magdeburger Recht. Deutsche Kaufmänner haben großen Anteil
am Ausbau von Handel, Verwaltung und Kultur Krakaus.
König
Kacimierz Wielki d. Gr. (1333 bis 1379) macht Krakau zur glänzenden
Hauptstadt von Polen und gründet 1364 die Universität.
Ein
bedeutender Abschnitt in der Geschichte Krakaus beginnt unter der
Jagiellonendynastie (1386 bis 1572). In dieser Zeit entstehen eine
Vielzahl von Bauten und Kunstwerken ausländischer Meister.
1430
wird Krakau Hansestadt. Als 1596 die Residenz nach Warschau verlegt
wird und Krakau 1655 und 1702 in den Schwedenkriegen schwere
Verwüstungen und Plünderungen erleidet, verliert es immer
mehr an Bedeutung.
Nach dem Wiener Kongreß (1815) verbleibt der Freistaat als
letzter Rest vom früheren Polen, und Krakau wird zum Zentrum der
polnischen Patrioten.
Die Aufstandbewegung von 1846 hat die
Besetzung Polens durch Österreich zur Folge.
1918 hat die
Angliederung Krakaus an die Republik Polen Arbeitslosigkeit,
wirtschaftliche Stagnation und Klassenkampf zur Folge. Der Zweite
Weltkrieg beendet einen kurzen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.
Die deutsche Besatzung von 1939 bis 1945 bringt die Deportation
großer Teile der jüdischen Bevölkerung und der
polnischen Intelligenz mit sich. Durch den Einmarsch sowjetischer
Truppen entgeht die Stadt 1945 nur knapp der Zerstörung durch
deutsche Besatzer.
Nach dem Krieg erfolgt ein rascher Wiederaufbau
Krakaus, so daß Krakau zur drittgrößten Stadt Polens
heranwächst.